Barbaras Auswärtsspiel

3.4.2012

Ich bin dann mal weg…

Roadtrip No 1

part 1, Big Basin

Im Reiseführer steht, dass die Route No.1 eine der schönsten Straßen der Welt ist. Es ist die Küstenstraße, die sich am Pazifik entlang windet. Der Reiseführer verspricht viel und in diesem Fall hält er es auch.

Unsere beschauliche Reisegruppe plante also für dieses Wochenende eine Tour die Küste runter bis nach Santa Barbara, dort zu übernachten und am nächsten Tag zurück. Wie war das? Pläne werden gemacht um über den Haufen geworfen zu werden. Am Samstag schüttete es wie aus Eimern mit heftigsten Sturmböen und das nicht nur in Los Gatos. Wir strichen unseren Road Trip und blieben daheim.

Nachmittags hörte es auf zu regnen. Mit leichter Hyperaktivität packten wir eiligst unsere Mountainbikes auf den Fahrradständer, stiegen ins Auto und fuhren zu den Redwoods im Big Basin. Hunde, Besuch und wir waren glücklich. Nach dem Regen ist die Luft besonders schön im Wald.

Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, wie wunderschön das hier ist?

Eine kurze Bildzusammenfassung:


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Vier Leute, vier Räder, vier gewinnt!

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Wir waren fast alleine, bei schlechtem Wetter ist sonst keiner unterwegs.

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Das ist Gabi, eine ganz normal große Frau. Daneben ein gar nicht sooo großer Redwood.

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Dieser Baum hat etwa ein Jahr gebrannt. Er lebt weiter, ist aber nun hohl und man kann durch ihn in den Himmel schauen. Pures Staunen!

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Moose [mus] ist englisch und heißt Elch. Moose [mo-se] ist deutsch und benennt den grünen pflanzlich weichen Belag auf Baumstämmen und Waldboden. Hier eine geschickte Kombination! Wortspiel und Augenweide. Moose-moose!

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Sie passen einfach nicht auf ein Bild, weil sie viel zu lang sind.

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Father of the forest! Nicht Nobbi, der Baum!

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Mother of the forest. Sie ist die längste in diesem Wald mit 329 ft, 100 Metern, und gerade schwanger mit drei Touristen.

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Tyrannosaurus Rex, ein Zwerg!


Beeindruckende Schönheit, gewaltiger Gigantismus von Mutter Natur, großartiger Regentag!

Big Basin, Great Saturday, Huge Impressions!!!


5.4.2012

Ich bin dann mal weg…

Roadtrip No 1

part 2, Big Sur


Sonntag schien die Sonne. Road Trip Highway No.1. 12 Stunden die sich absolut gelohnt haben.

Los Gatos, Santa Cruz, Monterey, Carmel mit dem 17 Miles-Drive, Big Sur und zurück über Paso Robles auf der 101.

250 tolle Fotos und unendlich viele faszinierende Eindrücke. Weder die Fotos noch die Eindrücke kann und will ich hier alle wiedergeben. Eine kleine Auswahl möchte ich zusammenstellen. Vorweg nur; wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Es war sonnig und klar und der Pazifik gab sein Bestes uns zu unterhalten. Ob er in Wallung war, weil am Tag vorher solch übles Wetter war oder aber der heftige Wind der tobte ihn so aufpeitsche, weiß ich nicht. Man kennt ihn wild, aber so habe ich ihn noch nie gesehen.


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Die Verteilung der Sitze im Auto von vorne links bis hinten rechts: Nobbi, Petra, Alex, Gabi, Barbara, abwechselnd Lissy oder Ceallagh und Jonathan. Der jeweils andere Hund lag zwischen den Sitzen in der Mitte.

AUS_134_02 Monterey, wie immer wenn wir dort sind, machen wir einen kurzen Abstecher zum Autohändler. Schon alleine der antiken Koffer wegen hätten wir den Käfer sofort kaufen sollen. Aber zu sechst mit zwei Hunden ist er dann doch zu klein.

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17 Miles Drive. Im Rücken ein Golfplatz, vor uns das Meer, flacher weiter Strand und trotzdem gewaltige Wellen. Ohne Relation ist das auf dem Bild kaum zu sehen, sie sind riesig, glaubt es mir einfach.

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Seelions-Rock, die dunklen Flecken sind hunderte von Seelöwen. Die Wellen krachten nur so gegen den Fels.

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Die Kraft des Wassers und des Windes berauscht. Die Möwen scheinen still zu stehen in der bewegten Luft.

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Plötzlich macht die gesamte Seelöwenherde sich auf und springt ins Wasser. Während wir uns noch wunderten, was da wohl los sei, knallen Wellen gegen den Fels mit unfassbarer Kraft. Der Seelöwengröße nach ist der Fels etwa 20 Meter hoch. Die Gischt die spritzt also etwa 25 Meter. Alles nur ganz grob geschätzt.



Dieses Video ist kein Meisterwerk, es ist bei heftigem Wind mit meinem kleinen schlauen Telefon gemacht und auch noch schief, ich möchte euch jedoch die Gewalt des Pazifiks zeigen. Der Fels ist geschätzte 20 Meter hoch und die Wellen dementsprechend mächtig.

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Während das Meer völlig aufgewühlt ist, liegen diese Robben am Strand und chillen. Mein Herz schlug höher, als ich sah, wie liebevoll die junge Robbenmutter ihr Baby mit der Flosse liebkoste. Neben der Möwe liegt die Mutter, die die Flosse über ihr Junges legt. Es war ein zärtliches Streicheln. Danach robbte das Baby hinter die Mutter um zu trinken, was man nur daran erkannte, dass die Mutter sich zur Seite legte.

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Obwohl der Hwy No. 1 eine Touristenattraktion ist und man an machen Stellen kaum einen Parkplatz findet, gibt es auch sonntags Flecken, an denen man alleine ist, getrost die Hunde von der Leine machen kann und sie einfach rennen oder sogar fliegen können.

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Lonely Cypress, die einsame Zypresse, schaut euch die Wellen im Hintergrund an! Ich bin froh, dass wir einen Road Trip und keinen Bootsausflug gemacht haben.

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Bixby Bridge, Hwy No.1

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Mc Way Fall, der Wasserfall stürzt sich fast 30 Meter auf den Strand. Er sieht hier aus wie ein Rinnsal. Im Vergleich dazu die Welle von rechts, fast halb so hoch, was 15 Meter sind. Unglaubliche Kraft, die da in die Bucht kommt. Ich habe auf You Tube mir Videos von anderen angesehen. Auf keinem kann ich solche Wellen entdecken. Es war ein ganz besonderer Tag.

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Auch dieses Video habe ist mit meinem schlauen Telefon gemacht.

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Man schaut ununterbrochen während der Fahrt in Richtung Pazifik aus dem Fenster und vergisst völlig die wunderbaren Hügel auf der anderen Seite. Der Mond erst machte mich drauf aufmerksam.

Wir sahen eine Schlange, den Kalifornischen Kondor, hörten die ganze Zeit das Rauschen des Meeres wie noch nie zuvor, aßen einen fetten Burger, scherzten, schauten und hielten unsere Kappen fest, damit der Wind sie nicht wegbläst. 12 Stunden waren wir unterwegs, jede Sekunde hat sich gelohnt.

Beeindruckende Schönheit, gewaltiger Gigantismus von Mutter Natur, großartiger Tag auf der Straße.

Big Sur, Great Sunday, Huge Impressions

10.4.2012

Ich bin dann mal weg…

Greening San Francisco

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Grün!

Gute Freunde sind zu Besuch. Dieses Wort, diese Farbe zieht sich wie ein roter Faden durch unseren gemeinsamen Urlaub. Ich kann nicht verhehlen, dass Grün eine meiner allerliebsten Farben ist, obwohl ich da keinesfalls für Monogamie bin. Orange und Blau sind auch schön und Gelb, das leuchtende, strahlt auch soviel, gegen ein dunkles Rot oder ein leuchtendes würde ich jedes Braun tauschen.

Grün, wir scherzen drüber, wann immer uns etwas besonders Grün vorkommt. Wir packten die Geburtstagsgeschenke grün ein, ich wurde vor einem grünen Gemälde fotografiert und ich bekam eine grüne Kaffeekanne und ein grünes T-Shirt geschenkt, Danke Mädels!

Grün, die Farbe des Frühlings, der Hoffnung und der Biomasse. Im Klinikum in Aachen ist der Teppichboden grün, es soll beruhigend auf die Patienten wirken.

Wie dem auch sei. Ich musste mich entscheiden...

Ein Highlight unseres Urlaubs in der Umgebung war ein Stairway Walk in San Francisco. Wir haben einen Stadtführer, der uns ab von den touristischen Massen durch Nebenwege über Treppen in urige Gärten, Gassen und Plätze in San Francisco führt. Resultat unseres Ausflugs auf den Russian Hill waren 400 Fotos bei mir und etwa 200 bei Petra und Gabi. Normalerweise wird nicht einmal die Hälfte aller Fotos was und das Zusammensuchen für die Kolumne ist ganz einfach. Diesmal platzt mein Bildprogramm von Bildern, von denen ich mich nicht trennen kann. Ich könnte nun eine Lobeskolumne und Liebeserklärung für San Francisco schreiben. Ich erwähnte schon einige Male, dass es die einzige Stadt ist, die mich wirklich fasziniert. Aber wo soll ich anfangen? Bei den Ausblicken zu den famosen Brücken, dazwischen Alkatraz und die anderen Inseln? Die steilen Straßen und das stete rauf und runter? Die liebreizenden viktorianischen Häuschen, das Zusammenspiel von niedlicher bis hin zu pompöser Architektur, Haustüren, Feuerleitern, Straßenschilder, Menschen, Schmutz und Reinlichkeit, nur von Cablecar-schienen getrennt? Über alles könnte man schreiben...

Ich kann mich nicht entscheiden!

Also lasse ich es. Was hat mich auf unserer Wanderung durch die Stadt neben den sonst üblichen Freudenattacken in San Francisco fasziniert?

Grün! Die Oasen der Stadt! Es gibt unzählige Oasen. Flecken an denen es grünt und blüht, es ruhig ist und man fast niemanden trifft.

Diese Auswahl an Bildern gibt keinesfalls die Eindrücke wieder, die wir sammelten. Treppen, Straßen, Menschen, Tiere, Schilder, Gerüche, Geräusche, Temperaturen, Stimmungen und Schwingungen. Wer das erleben möchte, muss selber kommen, wandern und gucken.

Es ist lediglich ein klitzekleiner Ausschnitt mit Schwerpunkt: Grün! und dabei waren wir noch nicht einmal in den Großen Gärten und Parks, sondern lediglich auf einem besonderen Spaziergang mitten durch die Stadt.


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Schöne Häuser mit liebevoller Bepflanzung.


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Petra und die Schönmalven

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April, die Glyzinie blüht...

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Grün, ein Volvo, fast so alt wie die Zivilisation in dieser Stadt

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Golden Gate verschwommen im Dunst

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Selbst Feuerleitern dienen als Rank Hilfe

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Sogar die Dixieklos sind grün

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Berauschende Aussichten und tolle Häuser

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zwischen den Häusern... Alkatraz
die Sehenswürdigkeit auf diesem Bild, sind die Gänseblümchen auf dem Rasen

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Was für ein Blick; Coittower, Bay Bridge, Pyramidtower

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Auf dem Zettel steht: No dogs, please! Niemals würde ich meinen Hunden erlauben sich in solch liebevoll angelegten Inseln zu erleichtern.

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ohne Worte

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Eine der vielen Treppen durch die man in völlig andere Welten gelangt.

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„Green“ is the new „Cheese“

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Nur eine stellvertretend für alle Blüten...

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eine völlig andere Welt

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und immer wieder der tolle Ausblick

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kitschig gibt es nicht

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...selbst die Eimer einer Baustelle sind in San Franzisco irgendwie Besonders.

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Gezwirbelte Tännchen

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Von grün zu grün...

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...und rauf und runter...

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...Oasen...

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...und Paradiesische Gärten; zig Papageien...

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...und nur wenig Paparazzi.

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Grün, mal mehr mal weniger...

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...aber überall. Sogar auf Ampeln...

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...und in den Straßennamen.

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Und wenn man ganz genau hinschaut, sogar im goldenen Bild der Tages. Der untere Rand des Hutes erscheint tatsächlich grün.


Green so green.
San Francisco, what a wonderful city.

12.4.2012

Ich bin dann mal weg…

Inspiration

Wir waren im Museum, San Francisco Museum of Modern Art. Petra, die beruflich durch Aachener Museen führt und zum Glück ein wandelndes Lexikon im Kunstbereich ist, ersetzte uns den digitalen Museums Guide. Ich persönlich freute mich auf alte Bekannte, die in meinem Wohnzimmer in 20x20cm hängen und traf auch einige von ihnen. (Nachzulesen in
Hundred Masterpieces) Ich finde es kribbelt tatsächlich vor manchen Originalen.

Mit Lichtenstein, Warhol und Haring im Rücken standen wir plötzlich vor einem Flachbildschirm mit einem Standbild. Interessant, denn bisher sah man nur Leinwand, auch mal von hinten (ein skurriles Werk) und Skulpturen.

Wir blieben stehen und wunderten uns.

Erst fragt man sich, was macht ein Fernseher zwischen all den Bildern. Bei genauerem Hinsehen fällt einem auf, dass das Standbild nicht ganz steht. Das einzige was sich in dem Kneipenszenario bewegt, ist der Rauch der Zigarette.

Hier ein Foto der Videoinstallation, Last Century von Sam Taylor-Wood:


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Dann fragt man sich, wie sie es wohl gemacht hat. Ein Foto bearbeitet? Eventuell eine Aufnahme des Rauches hineingeschnitten? Egal, es ist auf jeden Fall interessant. Die meisten Besucher gucken kurz und gehen weiter. Petra und ich als ehemalige Raucher und Gabi als noch amtierende Raucherin blieben stehen. Wir fragten uns, was passiert mit der Zigarette? Wird die Asche länger? Fällt sie wohlmöglich ab? Und aus dieser naiven Neugier heraus bleibt man geduldig stehen, schaut und sieht plötzlich, dass der Brustkorb der Frau sich hebt und senkt, sie atmet. Man nimmt wahr, dass sie blinzelt, die Asche länger wird und auch die anderen Darsteller im Verlauf der Zeit Nuancen von Bewegung erahnen lassen. Es wird spannend. Wann verbrennt der Raucher sich die Finger? Wie wird er reagieren. Ein Krimi an Kunst!

Begeisterung bei uns dreien und auch Jonathan, der mit im Museum war aber Gott sei Dank noch nie geraucht hat und es hoffentlich auch nie tun wird, war beeindruckt.

Von Petra, ihrer Liebe zur Kunst und ihrem Projekt die Meister des 20 Jahrhunderts auf 20x20cm zu bringen, habe ich schon erzählt.

Videoinstallation wäre ein völlig neues Gebiet und durch moderne Technik, die immer Idiotensicherer wird, durchaus machbar. Sie kam natürlich auf die Idee, dass wir es versuchen sollten. Das Projekt des Urlaubs hieß:

Gabatra (GAbi, BArbara, peTRA) meets Sam Taylor-Wood

Wir schoben das Projekt etwas vor uns her, aber nun, wo sich der Urlaub dem Ende entgegen neigt und es auch noch den ganzen Tag fürchterlich regnete, gab es keine Ausreden mehr.

Unser Ziel war auf gar keinen Fall das Original eins zu eins zu kopieren, sondern lediglich die Herausforderung, es zu übersetzen und ob wir überhaupt in der Lage sind, die Leistung der Schauspieler zu erbringen und uns mal für ein paar Minuten nicht zu bewegen und den Mund zu halten.

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Unsere Kneipe: das Gästezimmer!

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Hinter den Kulissen: die Garderobe...

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und das hastig zur Seite geklappte und geschobene Gästebett. Man beachte das professionell-improvisierte Kamerastativ!


Und hier das Ergebnis!

The Making of Gabatra meets Sam! (Ich empfehle allen Lesern, dieses Video anzuklicken, auch denen die sonst geflissentlich drüber hinweg lesen.)

Still halten ist gar nicht so einfach...



Aber dann im dritten Anlauf, nach der dritten verqualmten Zigarette, der nötigen Routine, Rückenschmerzen und selbstgekochter Orangenmarmelade der Regisseurin...

Barbaras Auswärtsspiel proudly presents

Gabatra meets Sam:



Was für ein lustiger Nachmittag, was für ein toller Urlaub, was für ausgesprochen nette Gäste.

Dear Petra, dear Gabi, I totally enjoyed the vacation with you. You were, are and will be always welcome!

Like it ;-)

16.4.2012

Ich bin dann mal weg…

Anmerkung der Kolumnistin: Der Urlaub ist vorbei. Gabi, Petra und Alexander sind wieder in Deutschland. Der Alltag kommt immer ganz schnell wieder. Erinnerungen und Bilder bleiben. Ich werde versuchen noch nachträglich ein wenig vom Urlaub festzuhalten. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle.

Diese Kolumne widme ich Gabi, Petra und all den Verantwortlichen, die an strategisch ungünstigen Stellen Verbotsschilder aufhängen.

No Dogs allowed on Golden Gate

Eigentlich wollten wir das Osterwochenende nutzen, um uns Death Valley anzuschauen. Es wäre sicher interessant gewesen, aber wir hätten sehr viel im Auto gesessen, um ab und zu mal zu staunen. Man muss Prioritäten setzen. Auf der imaginären to do/ to see Liste der Urlauberinnen stand noch soviel. Ein Hauptpunkt war mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge zu fahren.

Tolle Idee, denn da haben alle etwas davon. Also planten wir unseren Ausflug: free parking bei Fort Mason, mit dem Fahrrad über die Brücke, dann zum Aussichtspunkt links, da war ich nämlich noch nie, weil man da mit dem Auto nicht hinkommt (da ist immer Baustelle), nach Sausalito und entweder von dort mit der Fähre zurück, oder von Tiburon, je nachdem, wie die Hunde durchhalten.

Pläne! Ha, muss ich diesen Satz wirklich noch mal schreiben? Ich tue es, doch nur für die Erstleser!

Pläne werden gemacht, um über den Haufen geworfen zu werden.

Free parking klappte. Um Ostern gibt es also tatsächlich noch genug Parkplätze am Yachthafen. Mit dem Fahrrad am Wasser entlang und dann hoch bis zur Brücke war toll. Die Golden Gate Bridge ist wirklich einfach nur schön.

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Kurz vor der Brücke wurde es dann etwas ungemütlich. Man muss sich die Straße mit vielen Autos, Fußgängern und Fahrradfahrern teilen. Man kommt durch, auch mit Hunden am Rad, aber es hatte was von Kamel durch Nadelöhr. Doch direkt vor der Brücke, der Geh- und Fahrradweg verstopft mit Menschen, entdeckte ich das Verbotsschild!

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No Animals allowed on Bridge! Prima!


Nobbi sagte schon öfters: „Barbara, du bist Obrigkeitshörig!“ Recht hat er. Ich liebe Regeln und halte mich auch gerne daran, normalerweise! Es gibt auch doofe Regeln und ich kann es nicht ändern, ich halte mich auch an diese, meistens!

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Ich drehte mit beiden Hunden etwas enttäuscht um, gab meinen Fotoapparat den anderen, damit wenigstens tolle Bilder gemacht würden. Ich war mir sicher, dass wir auch unseren Spaß haben werden. Wir gehen einfach an den Strand und wenn die anderen sich melden, mache ich mich auf den Weg Richtung Fähre, um sie abzuholen.

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Ich sollte mit vier Stunden rechnen, da sie nun, ohne die Hunde, nach Tiburon wollten. Kein Problem in San Francisco. Erst Strand, dann irgendwo einen Happen essen, die Hunde und ich bekommen die Zeit schon rum.

Ach je, die Brückenüberquerer hatten einen Fährenplan, allerdings vom letzten Sommer. Um Ostern fahren die Fähren anders. Die Sausalitofähre wäre noch gefahren, war aber rappelvoll und die letzte Tiburonfähre wäre schon weg gewesen, wie gut, dass sie nochmal geschaut haben. Also überquerten sie die Brücke ein zweites mal und wir trafen uns am Auto, nach nur etwa zwei Stunden.

Auch wenn ich mich von den anderen trennen musste, war es ein wirklich schöner Tag.

Golden Gate Bike Tour, die Slideshow:



No animals allowed on bridge. If you ask the dogs, they were fine with this decision. Time on the beach after walking besides the bike is a nice alternative.

18.4.2012

Ich bin dann mal weg…

Reader’s letter

Anmerkung der Kolumnistin: Auf die Videos „Gabatra meets Sam“ und dessen Making of gab es Reaktionen. Natürlich hat uns drei das sehr gefreut, da sie durchweg positiv waren. Ob es nun likes oder Kommentare bei Facebook waren, e-mails, ein Eintrag im Gästebuch oder Lob im Grauen Kasten (Inspiration), wir haben uns sehr darüber gefreut.

Ich möchte hier noch einmal betonen, dass die Umsetzung des Videos schon ziemlich nahe an das Original von Frau Sam Taylor-Wood heranreicht. Auch dort fällt die Asche und das Video wird langsam dunkel. Bei uns bellt noch ein Hund und es wird abrupt dunkel, da unser Speicherchip an dieser Stelle voll war und ich auch noch nicht weiß, wie eine langsame Ausblendung gemacht wird. Besonders gefreut habe ich mich über die aufmerksamen Betrachter, die darauf hinwiesen, dass die Asche bei 6.46 fällt und manche glaubten, wir hätten gefuscht. Aber durch Lissys Bellen und das Pfoten-Getrippel wurde dann doch klar: Alles Echt! Übrigens genauso geht es dem aufmerksamen Betrachter im Museum auch.

Zu erwähnen ist noch, dass wir ein Foto im Netz fanden, das eine Szene vor der Entstehung des Originalvideos zeigt. Beide Biere sind noch voll, der Raucher schaut mit gerunzelter Stirn in die Kamera. Gabi, Petra und ich wissen nun, warum es davon nur ein Foto gibt und im Original der Raucher nicht in die Kamera schaut. Auch die Frau lacht noch wesentlich entspannter.


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Bild: Google sei Dank!


Den Leserbrief, den Gabi direkt am nächsten Tag erhielt, möchte ich hier veröffentlichen. Erstens weil wir drei uns natürlich riesig über ihn gefreut haben, wie auch über alle anderen Kommentare, und zweitens, weil Andy aus Kettwig es, wenn auch auf Umwegen, auf den Punkt bringt:


Hallo Gabi,
spannende Installationen, die da in einem ruhigen Kämmerchen im fernen Los Gatos entstanden sind. Beeindruckend sicherlich die Leistung der Pianospielerin, die in ihrer Rolle ausserordentliche Beherrschtheit dem interessierten Betrachter des kleinen Fun-Art-No-Art-Mitschnitt transportiert. Sie schafft es in mindestens 2x 7 Minuten, die Hand dermaßen ruhig zu halten, das der geneigte Zuschauer der Meinung sein könnte, sie ist auf einem Stativ befestigt worden (die Hand jetzt natürlich). Zu erwähnen ist by the way auch die Location. Selten so ein interessantes Piano gesehen mit diesen runden Ecken unten... Auch schön beim Making Of zu sehen, wie die Rolle den Schauspielerinnen doch einiges auch abverlangt hat. Die außergewöhnliche Konzentration auf die mit Sicherheit akribisch ausgearbeitete Message die transportiert werden soll, fordert seinen Tribut. Die Beherrschung seiner selbst ist da an der Grenze des Leistbaren und wird immer wieder in Momenten höchster Anspannung jäh durch unkontrolierte Lachattacken unterbrochen. Wie sonst könnte so eine Darstellung des Themas in dieser hochdosierten Konzentration auf längere Sicht auch verarbeitet werden? Der grundsätzliche Höhepunkt für den Betrachter ist aber, und das musste ich mir gleich zweimal anschauen, bei 6:46, als bei der Zigarette die Asche herunterfiel. Warten da nicht alle Zuschauer auf diesen Moment? Ist das nicht dramaturgisch nur noch mit der Frage zu toppen: "Wird die Rauchende das bis zum Ende durchhalten können ohne die Finger zu verbrennen?" Anspannung pur wie ich diese nur bei Peter Handke´s Film "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" erleben konnte. Fesselnd! Ich bin froh, daß ich mir zu meinem morgendlichen Milchkaffee-Pott so etwas anschauen durfte. Das stellt aber natürlich auch die Frage: "Wird es mehr solche Werke geben?" Kann man(n) Unterhaltung auf diesem Niveau in Zukunft gar zu jedem morgendlichen Milchkaffee erwarten. Ist die Kreativität der drei am Anfang und entfaltet sich nun in einem Reigen neuer Meisterwerke? Fragen über Fragen, die auch nach dem zweiten Kaffee wohl heute nicht mehr gelöst und nur mit der Hoffnung auf mehr Output der Los Gatos Kreativfabrik abgefrühstückt werden können.Ich bin gespannt.
Mit der Gewissheit heute schon etwas Fun-Art-No-Art Kunst am frühen Morgen gesehen zu haben, werde ich nun mein Ränzlein packen und mein Tagwerk beginnen. Hier im unscheinbaren Kettwig haben sie die Gehwege wieder heruntergeklappt und ich kann die Stätte meiner täglichen Mühen bequem erreichen, auch wenn heute nicht trockenen Fußes. Das Wetter hier ist auch ein Stück weit miserabel. Eigentlich müsste man(n) euch noch viel mehr Regentage wünschen, damit die Kreativität weiterentwickelt werden kann, aber ich denke, das dies für einen Traumurlaub nicht so toll ist, wenn auch ein wenig reizvoll wegen des Spaßes beim Drehen etc.
Paß beim Drehen auf deine Finger auf, damit du sie dir nicht verbrennst, du wirst beide Hände beim Kickern brauchen. Ich bin schon in der aktiven Vorbereitungsphase und habe mein Training mit dem Durchgehen von Spielzügen bereits begonnen. Mental bin ich schon sehr gut auf kommende schweißtreibende Matches vorbereitet, auch wenn du
durch deine Waldläufe wahrscheinlich in der besseren körperlichen Verfassung bist. Aber man(n) wird ja sehen ;-)
Viel Spaß im Urlaub und Grüße an die Schauspieltruppe.
Andy


Lieber Andy, leider sind die Mädels wieder daheim. An Mangel an Kreativität werden Folgeprojekte sicher nicht scheitern, aber daran, dass wir so schnell nicht mehr zusammenkommen. Petra plant bestimmt schon Fantastisches, wie man diese Nichtigkeiten aus dem Weg räumen könnte...Moderne Technik und Globalisierung helfen unter Umständen, aber warte nicht drauf...

Herzlichen Dank übrigens, dass du dein OK gegeben hast, den Brief hier abzudrucken. In der Reihe, Videos die die Welt nicht braucht, erscheinen nebenher offenbar auch ebensolche Kritiken. Auch wenn die Welt uns nicht braucht, vielleicht amüsiert sie sich ja drüber.


25.4.2012

Ich bin dann mal weg…

Final Cut


Der ein oder andere von euch wird sich vielleicht schon fragen, wie oder besser warum man einen Urlaub so dermaßen in die Länge ziehen kann.

Ich glaube, genau das ist die Kunst.

Normalerweise fährt man völlig gestresst und urlaubsreif in den Urlaub, dann hat man zwei oder drei Wochen eine gute Zeit, ein paar nette Erinnerungen und macht sofort da weiter, wo man aufgehört hat. Beziehungsweise man hat noch mehr Stress als vorher, da ja die Arbeit liegengeblieben ist in der Zeit, in der man weg war.

Ich spreche nicht von mir selber, ich spreche von den Menschen, die wirklich arbeiten. Von Menschen die morgens aus dem Haus gehen, abends nach Hause kommen und dann immer noch nicht abschalten können, da die Arbeit im Kopf weiter geht.

Urlaub soll Erholung sein und diese gilt es zu erreichen und zu erhalten.

Ersteres ist meinen Feriengästen wohl gelungen. Der Urlaub war eine gute Mischung aus Natur, Kultur, sportlicher Aktivität, Spaß, Faulenzen und Kreativität, in einer völlig fremden Umgeben mit Menschen die man gerne hat, aber selten sieht.

Zweites ist die Herausforderung. Dabei möchte ich helfen.

Liebe Gabi, liebe Petra, lehnt euch zurück und entspannt. Wann immer ihr Anzeichen von Hektik verspürt, oder mehrere Menschen gleichzeitig Unmögliches verlangen, nehmt euch 4 Minuten und kommt nochmal vorbei, wenn auch nur mental.



This was the final cut of our spring break. In my head happens a lot, even in my life. If, when and what I will post on my website depends on the muse and on my mood.

Dokumentarfilme

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