Barbaras Auswärtsspiel

19.2.2013

Ich bin dann mal weg…


Road Trip Through the Desert part I

Keep Wildlife Wild

Wenn man durch National Parks, National Forests oder andere Gebiete kommt, in denen wilde Tiere geschützt werden und Ranger aufpassen, Schilder aufstellen und Information Center betreiben, stößt man immer wieder auf den Satz:

Keep Wildlife Wild!

In den Wäldern der Sierra Nevada soll man keine Bären füttern, oder seine Lebensmittel unachtsam draußen lassen. Säugetiere und Vögel lernen schnell, wenn es um Futter geht. Die Mülltonnen an den Rastplätzen in den Bergen sind so verriegelt, dass ein Bär nicht in der Lage ist, sie zu öffnen. Hat ein Bär erst mal gelernt, dass Essen vom Menschen lecker ist und es einfacher ist, als sich selber etwas zu fangen, könnte er gefährlich werden.

Im Death Valley bekommt man, wenn man seine Eingangsgebühr bezahlt hat, ein Zettelchen ins Auto geklebt, dass man von außen sieht, dass bezahlt ist.

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Death Valley Permisson


Innen ist ein Verbotsschild: Kojoten füttern verboten!

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Keep Wildlife Wild


Wir verbrachten eine Nacht in Death Valley, hatten einen Nachmittag und einen Vormittag und haben wirklich viel gesehen. Längst nicht alles, da wir erstens mit den Hunden nicht überall hin durften und zweitens, weil die Zeit zu knapp war. Ich werde in einer anderen Kolumne mehr in die Tiefe gehen.

Als wir auf dem Weg Richtung Süden raus aus Death Valley waren, die interessanten Punkte alle im Rücken, mental schon auf dem Weg über die nächsten Berge und rein in die weiten der Mojave Wüste, die Kameras schon weggepackt, die GoPro, unsere Bordkamera, mal wieder am Auflade Kabel, weil der Akku zu schwach ist für die vielen Aufnahmen, und wir nur noch entspannt aus dem Fenster schauten, hielt Nobbi plötzlich an. Er blieb mitten auf der Straße mit dem Wagen stehen. Weit und breit kein anderer Verkehr. Ich fragte: „Was ist los?“ „Kojoten!“

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Seit nunmehr fast drei Jahren versuche ich hier auf unserem Hügel welche vor die Linse zu bekommen. Ich höre sie heulen, aber sehe sie nicht, oder ich sehe sie, habe aber keine Kamera parat oder ich habe ein Händi muss aber so ins Gegenlicht knipsen, dass man nichts erkennt, oder sie sind so weit weg und ich habe gerade kein Tele... Ich hatte mich schon damit abgefunden ohne eigenes Kojotenbild im Sommer das Land zu verlassen.

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Und nun stehen da auf der Straße Kojoten! GoPro vom Kabel ins Kästchen, schnell, Fotoapparat, wo ist er? Mist! Ich versuche alles ganz schnell hinzubekommen, die Kamera fällt mir zwischen die Füße, das GoPro Kästchen klemmt, weil ich so zittere und so hektisch bin. Nobbi ist ruhig und die drei Kojoten, die langsam auf uns zugehen auch. Sie haben die Ruhe weg und bleiben sogar stehen, damit ich auch ein scharfes Bild machen kann. OK GoPro läuft. Ich knipse mit der Kamera und Nobbi filmt mit seinem kleinen schlauen Telefon.

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Ich kann das Glück nicht fassen. Lissy auch nicht. Sie rastet aus und springt im Auto hin und her und bellt aus Leibes Kräften. Ein Weibchen stellt sich in sicherem Abstand neben unser Auto. Es fixiert uns. leckt sich die Schnauze wie ein Hund in Erwartung, zuckt mit den Ohren über Lissys Belltiraden oder gähnt, eine unsichere Geste bei Hunden.

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Sie sehen aus wie kleine Wölfe und können ihre Verwandtschaft zu ihnen und unseren Hunden nicht leugnen.

Tolle Tiere!

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Der Chef, ich nehme an, es ist der Chef und ein Rüde, umkreist uns. Er macht den entspanntesten Eindruck.

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Sie sind in gutem Zustand und wohl genährt. So wie sie uns umkreisten bin ich davon überzeugt, dass sie schon positive Erfahrungen mit Touristen hatten. Wir gaben ihnen nichts, aber der Reiz sie zu füttern ist groß. Einem Schnauzenlecken von einem Kojoten, der dir tief ins Gesicht schaut, ist ähnlich schwer zu wiederstehen, wie dem, des eigenen Hundes.

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Trotz allem, es sind wilde Tiere und sollen es auch bleiben.

Keep Wildlife Wild.

Ich bin unendlich dankbar für dieses einmalige Erlebnis, habe beim Schneiden des Filmes Rotz und Wasser vor Glück geheult und wenn ich an die Wolf-Szenen von „Der mit dem Wolf tanzt“ denke, dann kann ich ein wenig nachvollziehen, wie der Wolf zum Menschen kam und wir so zu unseren großartigen vierbeinigen Begleitern, den Hunden kamen.

International Geograffities
Dance with Coyotes



Szene aus Der mit dem Wolf tanzt auf You Tube:
http://www.youtube.com/watch?v=m5C-fBGeAtQ

Surrounded by Coyotes: That was my No.1 California Experience!


22.2.2013

Ich bin dann mal weg…


Roadtrip Through the Desert part II

„...To Travel Hopefully Is A Better Thing Than To Arrive“
(1881 Robert Louis Stevensen, poet and novelist)

„Der Weg ist das Ziel“, ich suchte nach der passenden englischen Übersetzung und stieß auf dieses Zitat!

Der Wüsten Roadtrip stand auf meiner Bucket-Liste ganz oben. Da ich auf jeden Fall die Hunde dabei haben wollte, musste er im Winter gemacht werden, da es in den Sommermonaten Tierquälerei wäre. Das war eine ausgesprochen gute Idee und ich kann auch allen Nicht-Hunde-Besitzern nur empfehlen, es in dieser Jahreszeit zu machen. Eventuell wäre März noch besser, dann kommt man mit etwas Glück in den Genuss der blühenden Wüste.

Da wir weder große Urlaubsplaner sind, noch uns von überstürzt gebuchten Übernachtungen durchs Land treiben lassen wollten, fuhren wir einfach mal drauflos ohne genaue Routenplanung.

Das kann man ja noch im Auto machen. Das einzige was wir vor Abfahrt buchten, und zwar unmittelbar vor Abfahrt, am Mittwoch morgen, war die Nacht in Death Valley. Da gab es auch nur noch ein einziges Zimmer mit Hundeerlaubnis und zwar von Freitag auf Samstag. (Als Tipp für Reisewillige in der Nebensaison; Death Valley rechtzeitig buchen, Rest ist egal!)

Die grobe Route hatte ich im Kopf.

Los Gatos – Bakersfield – auf der 178 durch den Seqoia National Forest (alles nördlicher durch die Sierra Nevada ist wahrscheinlich noch wegen Schnee zu) – Death Valley – zurück sehen wir dann mal

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Nobbi fuhr wie immer, souverän, abenteuerlustig, aber im Großen und Ganzen den Gesetzen folgend. Die Hunde machten es sich auf den mittleren Sitzen bequem und ich hatte die volle Kontrolle sowohl über die Bordkamera, den Fotoapparat, die Reiseführerbibliothek, und das Kartenmaterial, wie auch über das Reiseproviant. Ich gebe mir alle Mühe, euch einen gesunden Querschnitt unseres Roadtrips in Film und Bild zu geben.

Dank der fantastischen Motorradfahrer-Karte, Great Rides of South Central & Southern California, die uns Oli und Moni letzten Sommer da ließen, hatten wir schon auf dem sonst nicht ganz so spannenden Weg nach Bakersfield unseren Spaß. Wir fuhren irgendwo von der 101 runter, quer durch die Hügel, trafen über weite Strecken kein einziges Auto, bewunderten an einer Stelle ein Schild, dass auf illegale Marihuana Plantagen hinwies und sahen eine riesige Herde Mule Deer.

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entschuldigt die Qualität, es spiegelte so

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Mule Deer, das war etwa die Hälfte der Herde,
nur Weibchen, kein Bock, die haben Geweih


Bakersfield selber ist hässlich und im Reiseführer steht, die einzige Berechtigung, dass Bakersfield im Reiseführer steht, ist die Lage am Tor zur Wüste. Das können wir nun bestätigen. Wir suchten uns ein Motel aus dem Internet, bekamen bedauerlicherweise ein Zimmer neben dem Generatorraum und hin zur Autobahn. Die Nacht war fürchterlich, wir wissen bis heute nicht, ob der Generatorlärm oder die Autobahn den schlimmeren Krach machten. Damit haben wir wenigstens auf unserer Liste „American Experiences“ den Punkt „Schlechte Nächte in Amerikanischen Motels“ auch abgehakt. Straßenlärm und Generatorbrummen ist besser als Bettwanzen oder ununterbrochener Lärm von quietschenden Betten mit den dazu gehörenden menschlichen Lauten (sorry, aber ist doch wahr!). Insofern haben wir also noch Glück gehabt.

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Nicht zu empfehlen, Motel 6 in Bakersfield,
und wenn doch, dann nur mit einem Zimmer weg vom Freeway
und nicht neben dem Generator

Das nächste Reise-Ziel suchten wir uns aus unserem fantastischen Hunde-Reiseführer, Dog Lover’s Companion to California. Dieses Buch ist ein Schatz. Da Hunde meist an touristisch durchorganisierten Reisezielen verboten oder zumindest unter Leinenzwang stehen, bietet dieser Reiseführer Geheimtipps, Schlafmöglichkeiten und so weiter unter dem Aspekt; guter Urlaub mit Hund.

Unser nächstes Ziel war Lone Pine.

Auf dem Weg dorthin machten wir am Lake Isabella halt um danach ein wenig in der Chimney Peak Wilderness zu wandern.

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Picknick am Lake Isabella, wir hatten ihn für uns


Diesen Tipp gab uns ein Ranger. Eigentlich wollten wir irgendwo im Sequoia National Forest Giant Sequoia Bäume sehen, aber alle Wege dorthin waren noch wegen Schnee gesperrt. Wir waren schon zu südlich für dicke Bäume. Die Umgebung war schon Wüste. Dort gibt es vor allem Joshua Trees, die sind auch schön und die hatte ich auch vorher noch nie gesehen.

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einer unserer ersten Joshua Trees

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Blick zurück auf den Weg vom Lake Isabella in die Chimney Peak Wilderness, dirt road

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Wow - Wau!

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Schnee in der Wüste, na gut, da ist schon wieder Wald, weil es so hoch war

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trotzdem, …Kakteen erwartet man nicht im Schnee

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hinter den Bergen

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kurz vor Lone Pine

Zwei tolle Tage und auch wenn es im Film so aussieht, als wären wir nur auf der Straße gewesen, wir hatten genug Gelegenheit zu gehen und die Hunde frei zu lassen. Wir hatten alle vier unseren Spaß.

International Geograffities
Roadmovie
part I, just roads



Our traveling was definitely a terrific thing.

23.2.2013

Ich bin dann mal weg…


Roadtrip Through the Desert part III

The Magnificent Four On Their Way To Death Valley

Für diesen Abschnitt unseres Roadtrips, von Lone Pine ins Death Valley, hätten wir eigentlich Pferde gebraucht, oder zumindest einen anständigen Planwagen, damit die Kühlbox auch mit kann. Stellt euch also bitte vor, dass dort keine Windschutzscheibe zwischen uns und der Aussicht ist, der Wind uns durch die Haare zaust, der Staub unsere Kleidung graut und die Sonne unsere Haare bleicht. Statt fünfeinhalb Minuten, wie im Film, oder etwa den fünfeinhalb Stunden Echtzeit (mit Spaziergängen und Pausen) sind wir fünfeinhalb Tage unterwegs (Wir machen sehr lange Pausen, müssen ja über zwei Pässe). Die GoPro sitzt unserem Rappen genau so zwischen den Ohren, dass diese rhythmisch zum Hufgetrappel ins Bild wippen.

Das bisschen Fantasie muss ich euch abverlangen, damit auch ihr in das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit und Abenteuer eintauchen könnt, dass dieser Gegend würdig ist.

International Geograffities
Roadmovie part II
More Than Just Roads



Der Wilde Westen...hier fängt er an zu leben, gleich hinter Lone Pine mit Blick auf Mount Whitney, dem höchsten Berg der zusammenhängenden Staaten der USA.

Alabama Hills

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Unzählige Filme sind hier gedreht worden. Seit 1920 sind die skurrilen Felsformationen, die rötlichen und beigen Hinkelsteine, die High und zwar in dem Fall Highest Sierra im Hintergrund Schauplatz von Western, Science Fiction, Dokumentationen und anderen Filmen. Kein Wunder. Es ist nicht nur eine inspirierende Gegend, man hat auch das Gefühl, dass hier niemand gestört wird, wenn ein Film gedreht wird. Es ist genug Platz für hunderte von berittenen Nativen Amerikanern, für Kavallerie, Goldsucher und Raumschiffe.

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Sophia Loren und Doris Day warten auf Gregory Pack


Liste der in Alabama Hills gedrehten Filme:
http://www.eugenecarsey.com/camp/alabamahills/movies.htm

Eigentlich wollten wir soweit möglich Mount Whitney entgegen fahren. Natürlich würden wir nicht besonders weit kommen, da ja noch Schnee liegt, aber zumindest wollten wir einen Blick auf den höchsten Berg werfen, bevor wir uns auf den Weg zum tiefsten Punkt der USA machen, der ja in Death Valley liegt.

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Whitney Portal Road

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Mount Whitney: von den hinteren Spitzen die dicke ganz rechts

Bedauerlicherweise war die Straße zum Mount Whitney schon unten gesperrt, da für die nächsten Tage ein Wintersturm angekündigt war. Leicht enttäuscht drehten wir um und wanderten stattdessen durch die fantastischen Felsen. Wir hatten Glück; weder Banditen noch Klapperschlangen hielten uns auf. Wir hatten ohnehin den Eindruck, als seien wir alleine, wobei an der Straße noch eine weitere Kutsche stand.

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Unser Ziel war The Arch, ein Steinbogen, und an eben diesem Naturmonument trafen wir Bob und seinen Bruder. Abenteurer auf der Suche nach dem Glück. In ihrem Fall fantastische Motive. Die zwei machten einen Fotourlaub. Wir unterhielten uns. Bob zeigte uns Mount Whitney und erklärte mir, wie ich mich hinzulegen hatte, um Mount Whitney durch den Bogen zu fotografieren. Er selber habe vor Jahren den Vollmond durch den Bogen über Mount Whitney fotografiert. Er war sehr stolz darauf, was ich durchaus nachvollziehen kann. Danach kümmerte er sich um meine Kamera. Er machte sie sauber und gab mir einen Schnellkurs in Fotografie.

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Bob, reinigt meine Objektiv,
er konnte den Dreck darauf nicht ertragen. Danke!

Im Western wäre es die Szene gewesen, wo der Held und seine Begleiter den Weg verlören, das Wasser knapp würde und die Indianer nicht weit wären. Sie würden ihnen direkt in die Arme laufen. Es wären Apachen, gute Apachen, sie hätten Wasser und eine Friedenspfeife. Die Greenhörner bekämen einen Schnellkurs in indianischen Fähigkeiten, der lokalen Geographie und zum Schluss würden sie alle Blutsbrüder.

So oder so ähnlich könnte es gewesen sein, bevor wir uns auf den langen Ritt in das Tal des Todes machten. Zwei Pässe galt es zu bezwingen und Panamint Valley zu durchreiten.

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Panamint Valley


Unser Weg in Death Valley führte uns noch zu Fuß in eine Schlucht, die mit Sicherheit auch schon Filmset gewesen ist.

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In Death Valley kurz vor dem Titus Canyon


Wenn nicht für Hollywood, dann inspirierte sie mit Sicherheit Michael Ende, der Jim und Lukas mit ihrer Lokomotive Emma durch das Tal der Finsternis schickte. Auf der anderen Seite waren Vulkane. Die großartige Umsetzung habe ich in der Augsburger Puppenkiste gesehen.

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Titus Canyon

Mit einem Vulkan, der zwar nicht auf der anderen Seite der Schlucht war, aber zumindest nicht weit vom Eingang, schlossen wir den Tag ab. Er hat es nicht mehr in unseren Film geschafft, da die Musik nicht lang genug war. Dieser Vulkan brach das letzte Mal vor 3000 Jahren aus. Sein Krater, der Ubehebe Crater war so gerade noch zu fotografieren, bevor es stockdunkel wurde.

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Ubehebe Crater

Western atmosphere, terrific rocks, highest mountain, camera maintenance, deepest valley, tight canyon, young crater...it was only one day!

26.2.2013

Ich bin dann mal weg…


Roadtrip Through the Desert part IV

Ride To The Rainbow


Moment mal...Regenbogen? Braucht man dafür nicht Wasser? Ich schreibe hier eine Wüstenkolumne und statt Dust, Salt, Sand oder Arid (Staub, Salz , Sand oder Ausgedörrt) fällt mir nichts Besseres als Rainbow ein?

Genau! Nichts Besseres! Es regnete kein Wasser an diesem vierten Tag des Roadtrips, es regnete Eindrücke. Und zwar von Morgens bis Abends ohne auch nur eine Pause.

Death Valley!

Die Nacht verbrachten wir in Stovepipe Wells Village. Den Sonnenaufgang haben wir verschlafen, obwohl Bob, der meine Kamera am Vortag reinigte, uns den Sonnenaufgang an den Mesquite Dünen wärmsten empfohlen hatte. Death Valley sei eine Sonnenaufgangs Gegend, so Bob. Anders als Yosemite, das sei mehr eine Sonnenuntergangs Gegend. Wie dem auch sei, wir waren zu spät, die Sonne war schon aufgegangen.

Das gab mir Gelegenheit mit Tageslicht die Wandersteine zu fotografieren.

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Basti, dieses Bild ist nur für dich von mir in Death Valley aufgenommen.


Die Wandersteine findet man im Racetrack Valley ein paar Meilen hinter dem Ubehebe Crater, da waren wir ja noch am Vorabend. Sie sind nur durch eine Straße erreichbar, die echten Vierradantrieb erfordert. Unser Honda-Odyssey glaubt zwar, er wäre ein Jeep, weil Nobbi ihn so fährt, aber den Weg hätten wir nicht geschafft. Und bis zu den Steinen hätten wir mit den Hunden sowie so nicht gedurft.

Also bleibt es bei diesem einen Bild, es hing über unsrem Bett in Stovepipe. Dieses Video zeigt die, wie ich finde, wahrscheinlichste Erklärung, warum die Steine wandern, was tatsächlich immer noch niemand beobachtet hat. Vielleicht ist ja auch alles nur ein dummer Streich von Mutter Natur.

You Tube: Moving Rocks of Death Valley’s Racetrack Playa



Aber auch ohne die geheimnisvollen Wandersteine gesehen zu haben, hinterlässt Death Valley einen mächtig faszinierenden Eindruck. Ich habe es mir nicht so abwechslungsreich vorgestellt.

Sanddünen wie in der Sahara,

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Mesquite Sand Dunes

Canyons in allen Formen und Farben, Salz verkrustete steinharte Bröckelerde, Salzlaken,

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das weiße ist Salz

Sand mit Büschen, Sand ohne Büsche und der tiefste Punkt Amerikas.

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schlecht zu lesen: 85,5 Meter unter Null

Er hat es nicht in den Film geschafft, da er zum Casting zu spät kam. Ich widme ihm hier einen eigenen Platz für seine Bilder.

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Die Hunde waren mal wieder verboten, Fahrräder auch, aber rauchen hätte man gedurft!


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Sea Level-Schild

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reingezoomt

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der tiefste Punkt, da sammelt sich das Wasser

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und viel Salz

Nach dem tiefsten Punkt trafen wir noch die Kojoten, siehe Roadtrip Through The Desert Part I.

Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Süden in die Mojave Wüste.

Schaut euch den Film an. Das einzige was ich noch erwähnen möchte…

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Für Straßen am Ende der Welt nimmt man auch nur Buchstaben vom Alphabet-Ende


Es ist nicht so, dass man durch die flache Wüste fährt, stundenlang und alles sieht gleich aus. So habe ich es mir naiv vorgestellt. Und es mag auch sein, dass es das gibt, aber nicht da wo wir fuhren. Stetig verändert sich die Landschaft. Immer wieder tauchen skurrile Felsen auf, Sandfelder, Dünen, runde Hügel aus weißem Stein, schroffe Felsen und es gab sogar Anzeichen von Zivilisation.

Unser Tagesziel war Barstow. Das liegt in der Mojave Wüste, eine gar nicht so kleine Stadt, dennoch in der Wüste. Von dort kann man bequem in acht Stunden (mit Pausen) zurück nach Hause fahren und trotzdem noch etwas vom letzten Reisetag haben. Hinter Barstow liegt ein kleiner Canyon, Hunde ohne Leine erlaubt!!!, der sich durch sein Sedimentgestein und seine Versteinerungen auszeichnet. Rainbow Basin Natural Area! Wir wollte eigentlich einen Archeopteryx finden oder zumindest irgend ein Urhuhn. Wir hatten nur die Zeit im Nacken. Denn in Kalifornien geht die Sonne ja schon so früh und vor allem so schnell unter. Versteinerungen haben wir bestimmt gesehen, nur nicht erkannt, Sediment Gestein war überall, daher wahrscheinlich der Name Rainbow Basin. Bunt gestreifter Stein!

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Rainbow Basin, Barstow

Das Farbspektakel auf Gestein und am Himmel während des Sonnenunterganges war ein krönender Abschluss an unserem letzten Urlaubsabend. Was für ein Tag. Dieser Film zeigt wie verschieden Wüste sein kann. Durchhalten – bis zum Ende!

International Geograffities
Roadmovie Part III
Pretty Much More Than Just Roads
From Death Valley To Barstow



We didn’t fly to the Rainbow, but we heard the song on our trip, not only once. For sure...this day was a ride to the rainbow.

2.3.2013

Ich bin dann mal weg…


Roadtrip Through the Desert part V

A Desert Road
...From Vegas To Nowhere

Route 66, eine Straße mit Geschichte. Wir fuhren nur ein paar Meilen auf ihr, purer Zufall. Wir haben den Mythos berührt.

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In Vegas waren wir nicht. Da zieht mich gar nichts hin, auch wenn so viele sagen, dass man das mal gesehen haben muss. Ich denke, ich muss das nicht. Und wenn wir nur einen Tag länger unterwegs gewesen wären, dann wären wir auch nicht nach Vegas gefahren, sondern lieber in den Joshua Tree National Park oder den Red Rock Canyon. Es gibt noch so vieles zu entdecken, bzw. vieles was von uns unentdeckt bleiben wird.

Die Musik zu dem letzten Teil des Wüstenvierteilers stammt aus dem großartigen Film „Out Of Rosenheim“. Marianne Sägebrecht trennt sich irgendwo zwischen Las Vegas und Nirgendwo von ihrem Mann mit einer großen Kanne Kaffee und seinem Koffer. Inspirierend! Ich muss gestehen, dass diese Musik nach Bildern gesucht hat und nicht wie sonst, die Bilder nach Musik.

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wir wunderten uns über die vielen Boote

Die Tankstelle fehlt und auch anderes, was sehr an den Film erinnert. Auch wenn ich das nicht in Bildern festgehalten habe, wir haben es gesehen, wir haben es gefühlt.

Was wir nicht gefühlt haben ist die verdammte Hitze.

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manchmal wird es zu heiß
und bis die Feuerwehr kommt, ist nur noch ein Boot übrig

Der einzige Grund im Sommer durch die Wüste zu fahren, ist wahrscheinlich die Authentizität. Wenn man bei über 40ºC im Schatten, den es aber gar nicht gibt, aus dem Auto steigt, dann fühlt man, warum die Wüste Wüste ist. Wir hatten angenehme Temperaturen um die 20ºC.

Wüste für Weicheier!

...oder einfach zum Genießen!

International Geograffities

Roadmovie part IV
Just Roads, A Good Day To Drive Home
From Barstow To Los Gatos




This was the last day on the road, from Barstow home. What a terrific trip.


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aufgenommen im Central Valley

Und Nochmal

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